Drei Monate Übungsbetrieb im Rückblick: für jeden etwas dabei...auch für DICH?
Wenn man eine Umfrage in der Bevölkerung machen würde, was jeder Einzelne mit der Feuerwehr verbindet, würde häufig als Antwort gegeben: "Feuer, Verkehrsunfall, Blaulicht, rote Autos". Ok, seitdem uns der Klimawandel Jahr für Jahr scheinbar immer extremer werdende Wetterlagen beschert, vielleicht ab und zu noch "Waldbrand, Hilfe bei Überschwemmungen, Katastrophenschutz". Was viele aber nicht wissen: das ist nur ein kleiner Teil dessen, was wir freiwillige Feuerwehrleute mit "unserer" Feuerwehr verbinden.
Klar: auch wir waren alle mal Kinder, die sich nach einem mit Blaulicht und Martinshorn vorbeieilendenen Feuerwehrauto umgeschaut haben und sich gefragt haben, wo es wohl hinfährt und was die Feuerwehrleute da wohl alles machen müssen. Die Gründe, warum jeder von uns dann den Schritt in seine Feuerwehr am Wohnort (einige unserer aktiven Mitglieder sind keine gebürtigen Erlanger und somit auch erst von anderen Feuerwehren zu uns gewechselt) gewagt hat, sind vielfältig; in einem sind wir uns aber einig: das Einsatzgeschehen allein ist es definitiv nicht, was uns dieses Ehrenamt ausführen lässt.
"Übung macht den Meister"...so platt der Spruch auch immer wirken mag, so zutreffend ist er auch. Für uns ist der Übungsbetrieb aber nicht nur zur reinen Einsatzvorbereitung da; er erfüllt für unsere junge Truppe weitaus mehr: Zeit mit den Kameraden verbringen (Anmerkung: an Kameradinnen mangelt es uns leider aktuell ein wenig; wir hoffen, dass sich das bald ändert), aber auch etwas Abwechslung vom Alltag und vor allem auch die Möglichkeit, alte Kenntnisse wieder aufzufrischen und immer wieder Neues dazuzulernen. Dabei verfahren wir nach Grundsätzen wie: immer wieder neue, interessante Themen statt ständig dasselbe, aufeinander aufbauende Übungseinheiten statt wildes Durcheinander, respektvoller Umgang miteinander statt immerwährendes Gegeneinander, wechselnde Herausforderungen statt 1000x denselben Handgriff wiederholen und und und...kurzum: uns allen ist es einfach wichtig, Spaß am gemeinsamen Üben zu haben.
Beispiele gefällig? Dann klickt einfach mal durch die Bilder und schaut, womit wir uns in den letzten drei Monaten beschäftigt haben:
April: Übungsmonat "Steckleiter"
Nicht nur der bloße Umgang mit dem Gerät hält hier einige Herausforderungen parat, auch die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten haben es durchaus in sich. Dieses Jahr lag der Schwerpunkt auf der Personenrettung über die Steckleiter, welche wir uns an zwei Dienstagsübungen in aller Ruhe genau erarbeitet haben. Eine Einsatzübung, die eben dieses Element der Personenrettung zum Kern hatte, rundete den Übungsmonat ab. Zudem führten wir mit zwei Atemschutzgeräteträgern außerhalb des regulären Dienstplans eine kleine Geschicklichkeitsübung durch
Mai: Übungsmonat "Hochhaus"
Wer unsere Einsatzberichte liest und sich mit den Gegebenheiten im Brucker Einsatzgebiet auseinandersetzt wird feststellen, dass die grundsätzlich relativ exotische Einsatzstelle eines Hochhauses für uns Brucker durchaus übungsrelevant ist. Somit machten wir uns Anfang Mai auf den Weg in die Gerhart-Hauptmann-Straße, wo wir im dortigen 6. Obergeschoss bei einem angenommenen Zimmerbrand das Erlanger "Hochhauskonzept" auf die Probe stellten. Hier konnten wir für uns einige wichtige Erkenntnisse gewinnen...und in einer Übung mal unser halbes Auto auszuräumen, war für viele von uns auch mal wieder eine interessante Sache. Nachdem wir uns an einem zweiten Übungsabend mit sogenannten "Steigleitungen" (fest eingebaute "Wasserleitungen" für den Brandeinsatz) beschäftigten, war die folgende Einsatzübung für uns alle eine super Sache: dank hervorragender Teilnehmerzahlen konnten wir die Übung, bei der mittels Nebelmaschine ein Zimmerbrand in einem kleinen Häuschen simuliert wurde, nahezu in "Zugstärke" (ca. 20 Mann) fahren. Als kleine Belohnung haben wir uns im Anschluss spontan noch ein Pizzaessen auf der Wache gegönnt...
Juni: Übungsmonat "Wasserentnahme"
Wo kriegen wir unser Löschwasser her, wenn wir im Einsatz sind? Aus dem Löschwassertank unseres Fahrzeugs. Also alles paletti, könnte man meinen. Leider nicht, denn: wir führen nur 1200 Liter Löschwasser mit, das reicht uns also meist nur wenige Minuten; danach sind wir auf Löschwasserquellen von außen angewiesen. Damit uns im Einsatz möglichst nicht das Wasser zur Neige geht, haben wir uns im Juni mit den Möglichkeiten der Wasserentnahme beschäftigt, also zum Beispiel mit der Inbetriebnahme von Hydranten oder auch der Wasserentnahme aus einem Gewässer. Die Wasserentnahme aus der Regnitz war auch eine willkommene Gelegenheit für einen unserer Feuerwehr frisch beigetretenen Maschinisten, sich mit der Fahrzeugpumpe unter Anleitung eines erfahrenen Maschinisten vertraut zu machen.
Aktuell im Juli: Übungsmonat "Erste Hilfe"
Mit geeigneten Maßnahmen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken zu können ist uns ein großes Anliegen. Glücklicherweise können wir hier in unserer Feuerwehr auf viel Sachverstand zurückgreifen (es finden sich in unserer Mannschaft unter anderem "First Responder", Rettungssanitäter, Krankenpfleger und Medizinstudenten). Aber auch für unsere Kameraden ohne besondere medizinische Ausbildung bereiten wir hier im Zusammenarbeit mit der B1 (Rotes Kreuz) ein spannendes Übungsangebot vor. Umgekehrt haben wir zuletzt auch schon mit unserem Löschgruppenfahrzeug die Kolleg*innen der B1 besucht, um mit ihnen einen gemeinsamen Übungsabend mit Feuerwehrbezug zu veranstalten.
Und den Rest des Jahres?
Da haben wir natürlich auch noch einige coole Themen in der Planung: den Themenblock "Verkehrsunfall", die Wärembildkamera, Kaminbrände, Belüftung von Einsatzstellen und vieles mehr.
Warum erzählen wir euch das alles?
Weil wir denken, dass es in Bruck bestimmt noch einige "Burschen" und "Madla", aber auch Jugendliche oder auch Mamas & Papas gibt, für die unsere Feuerwehr genau das Richtige wäre, um sich für die Gemeinschaft zu engagieren und dabei noch richtig viel Spaß zu haben. Uns geht's zwar bezüglich der Mitgliederzahlen per se gut, aber wir denken eben, dass da noch wesentlich mehr geht...
Wer kann mitmachen?
Für unsere Jugendgruppe suchen wir Feuerwehrbegeisterte im Alter von 12-17 Jahren aus der Brucker Gegend. Wir würden uns freuen, wenn ihr bei uns reinschnuppern würdet!
Außerdem suchen wir für unsere aktive Mannschaft Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr aus der Brucker Gegend. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig! Gerne auch hier die Einladung zum Reinschnuppern in unseren Übungsbetrieb!
Wer nicht in die aktive Mannschaft eintreten möchte, aber unsere Brucker Feuerwehr dennoch unterstützen möchte, darf gerne unserem Feuerwehrverein als Mitglied beitreten. Auch hier würde uns jedes weitere Mitglied sehr gut tun!
Was natürlich KEIN Ausschlusskriterium ist:
- ob ihr Modellathlet oder eher zierlich seid (auch bei uns sind die meisten keine 1,90-Meter-Bodybuilder...)
- ob ihr waschechtes Brucker Urgestein oder Zugezogener seid (wie schon erwähnt kommt ein großer Anteil unserer Mannschaft selbst gebürtig nicht aus Erlangen)
- ob ihr Höhenangst habt / "Blut sehen könnt"
- was ihr von Beruf seid (bei uns ist vom Berufsfeuerwehrmann über den Techniker, den Ingineur, den Einzelhandelskaufmann bis zum Studenten (Jura, Medizin, Materialwissenschaften...) alles vertreten)
- ob ihr schon mal in einer Feuerwehr aktiv wart oder nicht (wir nehmen regelmäßig auch "Quereinsteiger" auf)
Einzig Interesse an uns als Feuerwehr und an dem bei uns gelebten kameradschaftlichen Miteinander setzen wir als Aufnahmekriterien definitiv voraus.
Wie kann ich mich melden?
Entweder im Facebook Messenger unserer Facebookseite (Link ist auf dieser Website zu finden) oder unter info@ff-erlangen-bruck.de.
Wir freuen uns auf Euch!