+++ Übungsdienste im Monatsübergang+++

05.03.2021
Übungsinhalte zweier Übungen: Wasser-/Eisrettung und Einheiten im Löscheinsatz nach FwDV 3

Unser Brucker Übungsrythmus beinhaltet eine Besonderheit: Während wir in der Regel alle zwei Wochen am Dienstag üben, findet am letzten Samstag des Monats eine zusätzliche Übung statt. So war es auch nun auch wieder am Monatsübergang zwischen Februar und März. An diesen zwei Übungen behandelten wir zwei interessante Themen: einerseits die Wasser- bzw. Eisrettung, aber auch die Einsatzgrundlagen der Einheiten im Löscheinsatz nach der Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 3.

Wasser- und Eisrettung durch die Feuerwehr

Unseren Einsatz 02/2021 von Anfang Februar (Person in Eis eingebrochen) nahmen wir zum Anlass, um an unserer Samstagsübung im Februar die Grundlagen der Wasser- und Eisrettung zu thematisieren. Auch wenn in unserer jüngeren Historie wir nur diesen einen Wasser- bzw. Eisrettungseinsatz hatten, ist es für eine Feuerwehr unserer Größenordnung ebenso wichtig, diese speziellen Einsatzlagen abzuarbeiten zu können und dafür gerüstet zu sein. Immerhin befinden sich in unserem Einsatzgebiet einige Gewässer: bspw. der Brucker Seela, das Biotop am Spielplatz im Bereich der Stoke-on-Trent-Straße, dem Bachgraben oder der Regnitz.

Da wir aber selten alleine ans Ziel kommen, arbeiten wir auch in dieser Einsatzlage mit verschiedenen anderen Wasserrettungseinheiten zusammen. Zu nennen sind hier beispielhaft die DLRG und Wasserwacht oder auch unseren Erlanger Kameraden der Ständigen Wache.

Dabei gilt es natürlich einige Einsatzgrundsätze zu beachten. Auch hier sind nicht abschließend die Eilbedürftigkeit eines solches Einsatzes oder der unbedingte Sichtkontakt unter Beachtung der Strömung und Fließrichtung zu nennen. Auch gilt es, uns selber zu schützen. So müssen alle im Wasser bzw. auf dem Eis arbeitenden Personen mit Leinen gesichert werden und müssen Schwimmhilfen oder Rettungswesten tragen. Eigensicherung geht immer vor! Immerhin lauern auch hier Gefahren am Einsatzort wie das Abrutschen an der Uferböschung, dem Wegtreiben oder dem Einbruch ins Eis bzw. Sturz ins Wasser.

Für die Wasser- bzw. Eisrettung stehen uns auf unserem LF 10 verschiedene Gerätschaften zur Verfügung, mit denen wir eine solche Einsatzlage erfolgreich abhalten könnten: unsere Allzweckwaffe Steckleiter, das Spinboard, den Einreißhaken, die Wärmebildkamera, Erste-Hilfe-Gerätschaften sowie die Rettungs- und Arbeitsleinen.

Neben den Einsatzgrundsätzen und den uns zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln besprachen wir unter anderem schwerpunktmäßig auch Erste-Hilfe-Maßnahmen bei geretteten Personen, da diese vor allem im Bereich der Eisrettung in der Regel Unterkühlungen aufweisen.

Einheiten im Löscheinsatz nach FwDV 3
Am ersten Dienstag des März legten wir mit dem Thema nach, mit dem die meisten Kamerad*innen ihr „Feuerwehr-Handwerk“ einst begonnen haben: wir wiederholten die Grundbegriffe der Einheiten im Löscheinsatz. Dabei besteht eine taktische Einheit aus dem Mannschaftsteil und dem Einsatzmittel, also den Fahrzeugen und deren Beladung. Die taktische Grundeinheit ist dabei die sog. Gruppe.

Die Gruppe besteht aus 9 Personen, die verschiedene Aufgaben warhnehmen. Das bevorzugte Einsatzmittel für eine Gruppe ist dabei bspw. ein HLF (Standartfahrzeug der Ständigen Wache) oder unserem LF 10. Die Gruppe wird vom Einheitsführer geführt, der für die Sicherheit seiner Mannschaft verantwortlich ist und ist dabei im gesamten Einsatz der "Chef" seiner Mannschaft. Er wird dabei vom sog. Melder unterstützt, der keine feste Aufgabe inne hat und aus diesem Grund den Einheitsführer durch weitergehende Erkundungen, Informationsübertragungen oder Betreuungen unterstützt. Zum Einsatzort kommt die Gruppe nicht ohne Maschinst, der das Einsatzmittel LF 10 fährt. Am Einsatzort ist er allerdings nicht "arbeitslos", sondern darf die Pumpe bedienen und sorgt mit seinem Fahrzeug zur Absicherung der Einsatzstelle. Auch übernimmt er in der Regel auf Befehl die Atemschutzüberwachung der unter Atemschutz stehenden Trupps. Erster PA-Trupp ist dabei der Angriffstrupp, der Personen rettet und das erste einzusetzende Rohr vornimmt und den Einatzangriff (Löschen) übernimmt. Bei der Personenrettung wird der vom Wassertrupp unterstützt, der im "normalen" Atemschutzeinsatz den Sicherungstrupp ist. Ist dieser Trupp im Einsatz ohne Atemschutzgerät unterwegs. stellt der die Wasserversorgung vom LF 10 zum Verteiler und zwischen Wasserentnahme und LF 10 her und legt die erste B-Leitung zum Verteiler. Die letzte Einheit in der Gruppe ist der Schlauchtrupp und gilt als "Arbeiter" im Nichtgefahrenbereich. Er unterstützt die vorgehenden Trupps beim Verlegen der Schlauchleitung vom Verteiler zur Einsatzstelle bzw. beim Aufbau einer längeren Schlauchleitung. Daneben übernimmt er alle weiteren anfallenden Arbeiten auf Befehl.

Die vorgenannte Aufgabenverteilung bezieht sich auf den Einsatz einer Gruppe. Fehlen Einsatzkräfte, müssen einzelne Aufgaben von anderen Kräften übernommen werden. In diesem Fall bestimmt der Einheitsführer die Aufgabenverteilung. Um zu wissen, welche Person in welchem Trupp ist, gibt es eine standardisierte Sitzordnung in Feuerwehrfahrzeugen, die wir bestimmt mal genauer beleuchten. Im Übrigen wird im Löscheinsatz auch mit und ohne Bereitstellung unterschieden (siehe exemplarisch die Bilder "Einsatz mit Bereitstellung").

Wir hoffen, dass die Auffrischung der Kenntnisse von Gruppe, Staffel, Einsatz mit/ohne Bereitstellung und der Tätigkeitsfelder der verschiedenen Trupps im Feuerwehreinsatz die Grundlage für ein möglichst bald beginnendes praktisches Übungsjahr legen wird.