Alle Jahre wieder...das Thema Atemschutz
Atemschutzgeräteträger/in: für viele der Inbegriff einer Einsatzkraft. Aber was steckt eigentlich dahinter? Welchen Aufwand betreiben wir, um das zu werden und vor allem auch zu bleiben? Wir möchten euch hiermit einen kleinen Einblick in diese besondere Welt liefern.
Grundsätzlich muss man erst einmal festhalten: Atemschutzgeräteträger/in wird man auch in der Freiwilligen Feuerwehr nicht einfach so. Es setzt neben persönlichen Eigenschaften (zum Beispiel körperliche Fitness) auch viele Übungsstunden voraus. Zudem müssen bestimmte Lehrgänge zuvor erfolgreich absolviert worden sein (zum Beispiel muss die Befähigung zur Bedienung von Funkgeräten vorliegen).
Wenn diese Voraussetzungen alle erfüllt sind (in den meisten Fällen ist es ungefähr drei bis vier Jahre nach Eintritt in die Feuerwehr soweit), kann man den sogenannten "Atemschutzlehrgang" absolvieren, der zum Einsatz unter Atemschutz berechtigt. Hier werden neben Einsatzgrundsätzen und technischen Grundlagen vor allem auch Einsatzbeispiele und Umgang mit verschiedenen Notfällen gelehrt und beübt; denn Atemschutzgeräteträger/innen müssen eben in der Regel auch dahin, wo es für eine "normale" Einsatzkraft ohne technische Hilfsmittel zu gefährlich wäre.
Auf den Lorbeeren des bestandenen Lehrgangs kann man sich aber nicht lange ausruhen: denn Atemschutzgeräteträger/in sein bedeutet beständiges Fortbilden, Weiterbilden und immer wieder bereits Erlerntes üben, üben üben...dies gilt für uns Ehrenamtliche besonders deswegen, weil wir nicht so viele "echte" Einsatzerfahrungen unter Atemschutz sammeln wie eine hauptamtliche Einsatzkraft.
Wie sieht das genau aus? Nebst des "normalen" Übungspensums in der Freiwilligen Feuerwehr hat man zudem atemschutzspezifische Pflichtübungseinheiten jedes Jahr zu absolvieren. Dazu gehören:
- eine Atemschutzunterweisung, bei der Einsatzgrundsätze und -abläufe und gegebenenfalls auch standortspezifische Absprachen vermittelt wird
- ein "echter" Einsatz oder ersatzweise eine Einsatzübung unter Atemschutz, in deren Rahmen atemschutztypische Einsatzmuster (zum Beispiel Brandbekämpfung oder Personenrettung) beübt werden sollen
- Eine sogenannte "Belastungsübung" (siehe Foto), bei der auf der Hauptfeuerwache vor allem die körperliche Fitness unter Atemschutz geprüft wird. Hier werden verschiedene Belastungssituationen auf speziellen Fitnessgeräten simuliert (zum Beispiel das Steigen einer Leiter oder von Treppen) und mit dem Durchqueren einer Art Hindernisparcours oder auch Labyrinth (der "Atemschutzstrecke") kombiniert. Das Absolvieren dieses Parcours wird durch verschiedene Faktoren erschwert: räumliche Enge (die meiste Zeit verbringt man krabbelnd oder kriechend), Dunkelheit (es handelt sich um einen geschlossenen Raum ohne Fenster, das Licht ist aus) und verschiedenen "Knobelaufgaben" (zum Beispiel Ebenenwechsel, das Finden und Öffnen verschiedener Klappen oder Türen oder das Durchqueren einer Röhre).
Verschiedene Sonderübungen, die sich mit einzelnen Teilaspekten genauer beschäftigen, runden das Bild ab. So kommt jeder Atemschutzgeräteträger bei uns in der Regel sogar noch auf weit mehr Übungseinheiten, als mindestens gefordert werden.
Wenn ihr also das nächste Mal durch unsere Berichte stöbert oder uns im Einsatz seht: führt euch immer vor Augen, wie viele Stunden Arbeit, Ausbildung und wie viel Schweiß es jeden Einzelnen gekostet haben mag, um an diesen Punkt zu gelangen!
Warum nehmen wir das auf uns? Ganz einfach: weil es trotzdem richtig viel Spaß machen kann! Es eröffnet denjenigen, die das übernehmen dürfen, quasi eine neue Dimension unseres gemeinsamen Hobby's. Und aus Erfahrung können wur berichten: kein Atemschutzeinsatz ist wie der andere...man erlebt immer wieder etwas Neues - egal, ob im Einsatz oder in der Übung.
Wenn ihr das lest und ihr euch denkt: "Mensch, das fände ich auch spannend!", dann seid ihr genau richtig bei uns! Meldet euch einfach hier über der angegebenen Mailadresse oder unseren Auftritt in den sozialen Medien und schnuppert einfach mal rein. Wir freuen uns auf euch!